Was lange währt, wird endlich gut? So könnte man meinen. Die Sperrung am Bruchweg, welche sich über einen Zeitraum von fast 11 Monaten erstreckte, hat zu erheblichen Irritationen unter Anliegern und Gästen gesorgt.
Die Presse berichtete im November letzten Jahres erstmals über die Problematik von abgestorbenen Bäumen und damit einhergehender Maßnahme. (Quelle 1)
Einige Anwohner*innen, leider nicht alle, wurden Anfang Dezember mit einem Schriftstück in Kenntnis gesetzt, dass Anfang Januar Fallarbeiten durchgeführt werden sollten. Die betroffenen Bäume wurde im Vorfeld durch einen Fachgutachter auf eventuelle Höhlungen geprüft, welche von Fledermäusen, oder anderen schützenswerten Tierarten bewohnt werden.
Den Anwohner*innen wurde mitgeteilt, dass sie ihren Garten bis auf weiteres nicht betreten dürfen. Die Fällarbeiten an den Grundstücksgrenzen wurden in diesen Bereichen dann auch vorgenommen. Meinen Informationen zufolge lag hier auch vorerst die Priorität, da im Schadensfall die kommunale Unfallkasse ggf. nicht für einen Schaden eingetreten wäre.
Die Bäume wurden dann gefällt und die Arbeiten vorerst abgeschlossen. Der Bruchweg, als Wanderweg für Bad Segeberger*innen und Touristen blieb gesperrt. Weitergehende Informationen, seitens der Stadt gab es bei den Anliegern auf meine Nachfrage hin nicht.
Bei meiner Besichtigung des Bruchweges in der vorletzten Woche, konnte ich mit Anliegern sprechen und mir weitergehende Informationen verschaffen.
Aufgrund mehrerer Nachfragen im April (Schriftverkehr liegt mir vor) beim Bürgermeister, hat man zumindest erreichen können, dass über den aktuellen Sachstand und Hintergründe informiert wurde. (Quelle 2) Schilder an der Sperrung wurden ebenfalls angebracht.) Leider wurde auch in diesem Fall sehr spät eine Rückantwort gegeben.
Die Sperrung des Bruchweges mittels Bauzäune hat im Verlauf des Jahres ebenfalls mehrere Wendungen genommen, wurde doch die zur Sperrung verwendeten Bauzäune verdreifacht. Ungeachtet dieser Sperrmaßnahmen haben sich jedoch Trampelpfade gebildet, welche offensichtlich gut genutzt wurden.
Das Brachliegen der Fällarbeiten im Bruchweg wurde in Teilen mit Verwunderung aufgenommen, wussten Einwohner*innen doch von anderen Fällarbeiten zu berichten, welche nicht eingeschränkt wurden.
Die Arbeiten wurden mittlerweile begonnen und soweit wohl auch abgeschlossen. (Quelle 3) Nach rund einem Jahr ist der Bruchweg wieder offen, aber was bleibt sind offene Fragen!
Warum lief die Kommunikation mit den Bürger*innen so schlecht?
Es gibt doch einen Grundsatz, dass die Verwaltung bei einschränkenden Maßnahmen für die Bürger*innen aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, die Maßnahmen unverzüglich erledigen muss und damit den geringstmöglichen Eingriff in die Rechte der Bürger*innen vornimmt. Überwiegt dabei der Artenschutz?
Ich habe bei alledem noch nicht über Tourismusfreundlichkeit gesprochen.
Die Gespräche, welche ich führen konnte, haben mir gezeigt, dass sich viele Menschen in Bad Segeberg einen anderen Kommunikationsstil wünschen. Ich werde versuchen diesem Ansinnen als neuer Bürgermeister gerecht zu werden.
https://www.ln-online.de/Lokales/Segeberg/Stadt-Bad-Segeberg-sperrt-den-Bruchweg-am-Ihlsee-ab